Aktuelles Haltern am See

10. April 2025 Zwei Jahre lang konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Alexander-Lebenstein-Realschule dank der Stiftung der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ (GCJZ) in Form einer Stele umfassend über das jüdische Leben in Haltern am See informieren. Diese hat nun einen neuen Standort im Foyer des Neuen Rathauses erhalten und ist damit erstmals öffentlich zugänglich.
Am 27. Januar 2023 hatte der Vorstand der GCJZ Recklinghausen die fertige Stele im Rahmen einer Holocaust-Gedenkfeier an die Realschule als Ort des Erinnerns und Lernens für kommende Generationen übergeben. „Wir sind der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sehr dankbar für die Stiftung. Die Stele hat über die letzten zwei Jahre mit zur Erinnerungsarbeit an unserer Schule beigetragen“, sagt Schulleiter Frank Cremer. Schon damals war vorgesehen, sie nach einer gewissen Zeit an die Stadt weiterzugeben, damit irgendwann alle Bürgerinnen und Bürger die Chance haben, von der Schautafel zu profitieren. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir die Erinnerung an die Schicksale der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in unserer gesamten Stadtgesellschaft lebendig halten“, betont Bürgermeister Andreas Stegemann: „Mit der Stele setzen wir ein sichtbares Zeichen für Toleranz und Respekt.“
Die Stele beleuchtet auf vier Seiten die verschiedenen Facetten des jüdischen Lebens in Haltern am See. Sie widmet sich sowohl der Geschichte der zerstörten Synagoge während der Reichspogromnacht am 9. November 1938 als auch der bewegenden Lebensgeschichte von Alexander Lebenstein. Dieser engagierte sich als Holocaust-Überlebender für die Erinnerungsarbeit und Toleranz an der Schule, die seinen Namen trägt. Weitere Themen der Stele sind die Chronik der jüdischen Gemeinde von 1581 bis zur Deportation der jüdischen Bürgerinnen und Bürger 1942. Ebenso enthalten ist eine kurze Geschichte des jüdischen Friedhofs in Haltern am See. Geschmückt ist die Stele im unteren Bereich mit den Logos der Alexander-Lebenstein-Realschule (Ohne Rassismus – mit Courage) und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen. Sie ist zu den normalen Öffnungszeiten des Neuen Rathauses einsehbar.